B U R M E S E






Die Burma ist mittelgroß, besitzt eine außergewöhnlich feste und harte Muskulatur und vermittelt einen fremdländischen Eindruck.

Der Kopf hat die Form eines abgerundeten Keiles, im Profil gesehen ist er relativ kurz, von vorne gesehen, bemerkt man sofort die hohen und sehr ausgeprägten Backenknochen. Die Schnauze ist sehr gut erkennbar, der Kiefer ist breit. Die Nase ist nicht allzu lang und besitzt einen "Break" zwischen den beiden Augen.
Die Ohren sind mittelgroß und sitzen am äußeren Rand des sehr schön gerundeten Schädels.
Die Augen geben der Katze einen fremdartigen Ausdruck.

Der Körper ist mittel, sehr kompakt und ziemlich schwer. Die Muskulatur ist ausgeprägt und hart. Die Brust ist breit, sodass man den Eindruck gewinnt, die Katze steht auf leicht gebogenen "O-Beinen". Die Beine selbst sind gerade, mittellang und elegant mit kleinen ovalen Pfoten.
Der Schwanz verjüngt sich fast nicht und endet in einer runden Spitze.

Das Fell ist sehr kurz, liegt sehr eng am Körper an, fühlt sich so glatt wie Satin an. Die einzelnen Haare sind sehr dünn und fein, und die Katze besitzt fast keine Unterwolle.



URSPRUNG


Der Überlieferung nach soll es die Burma schon viele Jahrhunderte in Burma, Thailand und Malaysia geben, wo sie in den Tempeln leben. Sie wurden aus diesen Ländern gemeinsam mit den Siam importiert. Das alte Buch "Cat Book of Poems" von 1350, das im Kunsthistorischen Museum der Universität in Bangkok aufbewahrt wird, zeigt eine kleine braune Katze mit goldenen Augen.


Smud Khoi of Cats (auch als Smut Khoi geschrieben), eine Kopie dieses Skripts, welche zwischen 1868-1910 von einem Mönch, namens Somdej Phra Buddhacharn Buddhasarmahathera, im Auftrag von König Rama V (Phra Chula Chomklao Chaoyuhua, geboren 20.09.1853, gestorben 23.10.1910, Regierungszeit: 1.10.1868 - 1910), geschrieben und gemalt wurde. 1)

Noch heute kann man die Burma frei lebend in den Tempeln finden.
Die Burmakatze wurde auch wegen ihrer auffallenden Augenbrauen als Tempelwächterin bezeichnet. Im späten 18. Jahrhundert kamen die ersten Burmakatzen nach England und wurden als chocolate Siamesen bezeichnet. Die Rasse war nicht so beliebt und begann allmählich in England und Europa auszusterben. Die ersten Burmakatzen wurden 1930 in den US importiert, und Dr. Joseph G. Thompson, der in San Francisco lebte, erhielt die erste Burma. Er war ein ehemaliger Arzt der US-Marine und interessierte sich sehr für den fernen Osten. Dr. Thompson nannte die Katze Wong Mau und dachte, eine neue Rasse mit Malayischem Typ erhalten zu haben. Tatsächlich war die Katze ein so genannter Hybride - eine Mischung aus Burma und Siam (man kann sie als Vorfahre der Tonkanesen betrachten).



Dr. Thompson tat sich mit zwei bekannten Züchtern zusammen, Virginia Cobb (Newton cattery) und Billie Gerst (Gerstdale cattery) und Dr. Clyde E. Keeler. Diese vier Züchter bauten ein Zuchtprogramm für eine Experimentalzucht auf. Da sie dachten, die Siam wäre wegen ihrer Erscheinung am nächsten mit der Burma verwandt, wurden Siam im Zuchtprogramm verwendet. Nach zwei Generationen erhielten sie Jungtiere, die drei verschiedene Farbvarianten aufwiesen: einige sahen wie die Siam aus, einige sahen wie Wong Mau aus (sie hatten eine mittelbraune Farbe und besaßen Points), und einige hatten eine sehr dunkle schokoladefarbene braune Farbe. Genau diese wurden für die Zucht genommen, und es wurde ein Zuchtprogramm mit dem Ziel installiert, sich auf die genetischen Merkmale zu konzentrieren, die dieses Aussehen (=Phänotyp) hervorriefen.
Dabei fanden die vier heraus, dass diese dunkelbraunen Katzen wieder dunkelbraune Katzen produzierten, während die mittelbraun gefärbten Katzen, die wie Wong Mau aussahen, Jungtiere in drei verschiedenen Farbvarianten produzierten. Damit galt die Theorie, dass Wong Mau der erste Tonkanese war, als erwiesen. Die Ergebnisse dieser Experimentalzucht wurden von den vier Züchtern im Journal für Vererbungslehre im April 1943,  veröffentlicht, und zwar unter dem Titel "Genetics of the Burmese Cat".
Die Burmakatze wurde 1936 beim CFA registriert. Die Registrierung wurde von 1947 bis 1953 ausgesetzt, da der CFA diese Kreuzungen mit den Siam nicht wollte. 1957 wurde die Rasse vom CFA anerkannt, sodass sie auch Championtitel erringen konnte.
1952 wurde die Burma von GCCF anerkannt.


TEMPERAMENT


Die Katze ist verspielt, ein Energiebündel, wie ein Akrobat und extrem intelligent. Die Burma ist die extrovertierte Katze in der Katzenwelt. Burma werden niemals erwachsen! Sie spielen für ihr Leben lang gern. Sie lieben die Menschen und passen sich den Bedürfnissen ihrer Besitzer sehr gut an. Sie sitzen gerne am Schoß, um mit Ihnen fernzusehen, sie müssen sich unbedingt neben ihrem Kopf auf dem Kopfkissen niederlassen, auch wenn sie bereits schlafen wollen, und bestehen darauf, unter ihre Bettdecke zu schlüpfen. Wenn Sie einmal mit der Burmakatze vertraut sind, werden Sie ihr Leben lang eine Vorliebe für diese Rasse haben.

 Pflege

Das Fell der Burma ist sehr glatt und seidig, und braucht eher wenig Pflege. Einmal wöchentlich bürsten sollte ausreichen, damit ihr Fell schön glänzend bleibt.



Quellenangabe: Text

http://www.eurocatfancy.de

Bilder Copyright : Estilia - Cattery Mag.Eva Linton-Kubelka



                            SIAMESEN UND ORIENTALEN



Die Siam ist wie ihre Verwandten, Balinese, Orientalisch Kurzhaar und Orientalisch Langhaar (auch Javanese genannt) eine Katze orientalischen Typs:
eine sehr elegante, geschmeidige und schlanke Katze. Sie sind die Balletttänzer in der Katzenwelt.

Die Siamkatze ist mittelgroß, der Körper ist schlank und lang gestreckt, jedoch mit sehr gut ausgeprägter Muskulatur, die sich extrem fest anfühlt. Die Beine sind hoch (lang) und schlank mit feinen ovalen Pfoten. Der Knochenbau ist fein und delikat.

Der Kopf bildet einen langen Keil, der spitz zu einer feinen Schnauze zuläuft. Die Nase ist lang und absolut gerade. Der Kiefer ist fein. Betrachtet man den Kopf im Profil, dann sieht man eine lange gerade Linie, die in der Mitte des Oberkopfes beginnt und gerade bis zur Nasenspitze verläuft. Von vorne betrachtet, bilden die Seiten des Kopfes die Seiten eines lang gestreckten Dreieckes.
Der Oberkopf ist gerundet, bei manchen Organisationen soll er jedoch flach sein.
Der Hals ist lang, schlank und graziös, und unterstreicht so die eleganten Linien der Siam.
Die Augen sind mandelförmig und schräg zum Ansatz der Ohren gesetzt. Sie haben eine beeindruckende tiefblaue Farbe. Diese Kombination zwischen der mandelförmigen Form und der schrägen Stellung der Augen unterstreicht den orientalischen Ausdruck der Siamkatze.
Die Ohren sind groß, weit am Ansatz, und vervollständigen so das Dreieck des Kopfes, wenn man die Seitenlinien des Kopfes verlängert.

Das Fell ist ultrakurz, sehr fein und liegt glatt am Körper an. Streicht man über das Fell, glaubt man über Seide zu streichen. Das Hauptmerkmal der Siamkatze liegt in der Farbe des Felles, die Siam ist eine Point-Katze, d.h. die Farbe ist auf wenige Körperteile beschränkt, das sind eine Maske im Gesicht, farbige Ohren, farbige Beine und ein farbiger Schwanz. Der Körper selbst ist fast weiß. Dieser Kontrast zwischen den farbigen Points (Abzeichen) und dem fast weißen Körper, mit den tiefblauen Augen macht die Siam so attraktiv.

Der Schwanz ist sehr lang, eher dünn und läuft spitz zur Schwanzspitze zu.

 Ursprung

Der Ursprung der Siam wird in Siam (Thailand) vermutet, alte Malereien zeigen eine elegante Katze, deren Ohren, Pfoten und Schwanz dunkel gefärbt sind, und die eine Maske im Gesicht trägt.
Die sealpoint Siam ist bekannt als die königliche Katze von Siam, weil man sie in Palästen fand. Sie schien in der antiken Stadt Ayutthaya sehr bekannt gewesen zu sein, in der antiken Hauptstadt Siams, die 1350 gegründet wurde und 1767 bei einem Brand nach der Invasion durch Burma zerstört wurde.

"The Cat Book of Poems" (Tamra Maew, entstanden zwischen 1350 - 1765) beschreibt die sealpoint Siam mit einem hellem Fell, die einen schwarzen Schwanz, schwarze Beine und Ohren mit weißen Haaren und blaue Augen hatte. Die achte Katze Wi-Chi-An-Maad (Diamant) oder Wichien Maas (Monddiamant) - Siam, Thai. Smud Khoi of Cats (auch Smut Khoi geschrieben), eine Kopie des Skripts Tamra Maew, welche zwischen 1868-1910 von einem Mönch, namens Somdej Phra Buddhacharn Buddhasarmahathera, geschrieben wurde. Bild mit freundlicher Genehmigung von Henk Keers, Siau Tsj'oe cattery, Niederlande.
Nach einem Manuskript im Besitz von Debbie HowardSiam und Thai beanspruchen für sich denselben Ursprung.

Eine alte Beschreibung aus dem Jahr 1676 bezeichnet die sealpoint Siam als "Vichien Mas" ("Diamantmund"), Zeichnungen zeigen eine extreme Ausprägung des Colourpoint-Musters (dunkle Ohren, Nase, Pfoten und Schnurrbarthaare).
1884 erhielt der scheidende Konsul Edward Blencowe Gould (1847–1916) ein Siamkatzenpärchen, namens Pho und Mia - man sagt: vom Siamesischen König, welche er als Geschenk für seine Schwester Lilian Jane Veley nach England brachte. 1885 produzierten die beiden Katzen von Mrs. Veley, Pho und Mia, drei Siam-Jungtiere, namens Duen Ngai, Kalohom, und Khromata, welche gemeinsam 1885 in der berühmten Crystal Palace Show in London ausgestellt wurden.
Mrs. Vyvyan, aus Dover, schreibt an Harrison Weir:
"The original pair were sent from Bangkok, and it is believed that they came from the King's Palace, where alone the breed are said to be kept pure. At any rate they were procured as a great favour, after much delay and great difficulty, and since that time no others have been attainable by the same person. We were in China when they reached us, and the following year, 1886, we brought the father, mother, and a pair of kittens to England." 1)

Doch bereits 1878 erhielt die Frau des U.S. Präsidenten Rutherford B. Hayes, Lucy Webb Hayes, eine Siamkatze, welche "Siam" genannt wurde, als Geschenk des Amerikanischen Konsuls in Bangkok.

Die frühen Siam aus England und Amerika erinnern relativ wenig an die heutige Siam. Die frühen Siam hatten einen kürzeren Körper, runde Augen und einen runderen Kopf, der heute Apfelköpfchen genannt wird. Lesen Sie darüber im Siamstandard, der 1892 von Harrison Weir heraus gegeben wurde.
"I take it, therefore, that the true breed, by consensus of opinion, is that of the dun, fawn, or ash-coloured ground, with black points. Other colours should be shown in the variety classes.
The head should be long from the ears to the eyes, and not over broad, and then rather sharply taper off towards the muzzle, the forehead flat, and receding, the eyes somewhat aslant downwards towards the nose, and the eyes of a pearly, yet bright blue colour, the ears usual size and black, with little or no hair on the inside, with black muzzle, and round the eyes black.
The form should be slight, graceful, and delicately made, body long, tail rather short and thin, and the legs somewhat short, slender, and the feet oval, not so round as the ordinary English cat.
The body should be one bright, uniform, even colour, not clouded, either rich fawn, dun, or ash. The legs, feet, and tail black. The back slightly darker is allowable, if of a rich colour, and the colour softened, not clouded." 2)


Der erste Siamchampion, Wankee wurde am 28.09.1895 in Hong Kong geboren und 1898 ausgestellt.
"The Book of the Cat", 1903 von Frances Simpson geschrieben, enthält verschiedene Beiträge von Siamzüchtern und bestätigt auch, dass es auch blaue, schwarze, weiße und tabby Siam gab, hält aber fest, dass nur die königlichen Siam und chocolate Siam zu dieser Zeit in England anerkannt waren.


Der erste Siamklub wurde 1902 in Großbritannien gegründet, zu dieser Zeit waren die Siam offensichtlich sehr unterschiedlich im Typus, es gab kompakte und schlanke Typen.
In den 60-ger Jahren arbeiteten Züchter in den USA und Großbritannien mit verschiedenen Farbvarianten der Siam, z.B. Ebonies (schwarze Orientalen), chocolate und lavender (lilac). Lynxpoint (tabby point) wurden in Großbitannien gezüchtet. Tabbypoint Siam wurden bereits 1902 in Großbritannien erwähnt. 1944-1949 wurden sie in Schottland gezüchtet und wurden Silberpoint Siam genannt. 1966 wurden die Tabby Point Siam vom Governing Council of the Cat Fancy (GCCF) anerkannt.
In den frühen 60-ger Jahren begann der "robuste" Typ der Siam zu verschwinden, 1986 war der alte Typ der Siam völlig auf Ausstellungen verschwunden. 1960 gab es eine sehr große Anzahl von Siam auf amerikanischen Ausstellungen, 50-60 Katzen waren durchaus normal. Dies hat sich in den 80-ger Jahren geändert, und heute wird eine Klasse von 10 Siam als große Klasse bezeichnet.

 Temperament

Die Siam ist eine sprechende Katze, und kann manchmal laut werden, besonders rollige Weibchen und balzende Kater. Die Siam spricht sehr gerne mit ihrem Besitzer. Sie ist eine aktive Katze, die sehr gerne spielt. Wenn sie keinen Spielkameraden hat, dann wird eben einer erfunden, so wird ein x-beliebiger Gegenstand zum Spielgefährten. Die Siam springt sehr gerne und sehr hoch, doch balanciert sie so elegant zwischen den engsten Gegenständen hin und her, ohne jemals irgendeinen Gegenstand zu zerbrechen oder zu verrücken.
Siam sind keine Katzen für draußen, sie lieben ein sehr warmes Plätzchen - ihre Körpertemperatur ist um ca. 1°C höher als die anderer Katzen. So lieben sie es, direkt auf einem Heizkörper, auf dem Fernseher, dem Computer zu schlafen, kurz auf jedem, was Wärme erzeugt.
Sie lieben ihre Besitzer und brauchen viel Aufmerksamkeit und Zuneigung, sie sitzen gern auf den Schultern oder kuscheln sich gern in den Schoß, oder schlafen gern unter der Decke im Bett.
Diese extrem intelligenten Katzen eigenen sich hervorragend als Hausgenossen für Leute, die ständige Begleitung wollen. Siam begleiten Sie überall hin, wenn Sie sitzen, sitzen sie auf ihrem Schoß, wenn Sie essen, sitzen sie neben Ihnen auf einem Sessel, ohne sie jedoch zu bedrängen oder zu betteln, wenn Sie schlafen gehen, wollen sie bei Ihnen im Bett liegen. In Siamkatzen haben Sie einen treuen Freund für ihr ganzes Leben.

 Pflege

Siam benötigen relativ wenig Pflege. Doch tut es ihnen gut, ihr Fell mit einem Ledertuch abzureiben, um tote Haare zu entfernen. Ihr Fell glänzt dann wunderbar wie reine Seide.



  Übersetzung:

1)
Das Ursprungspaar wurde aus Bangkok geschickt, und man glaubt, dass sie vom Königspalast kamen, nur dort - so sagt man - wird die Rasse reinrassig gehalten. Jedenfalls wurden sie als große Gunst betrachtet, und nach einiger Verspätung und unter großen Schwierigkeiten beschafft. Und seit dieser Zeit konnten keine weiteren Katzen von derselben Person beschafft werden. Wir waren in China, als sie uns erreichten, und im folgenden Jahr, 1886, brachten wir Vater, Mutter und ein Parr Jungtiere nach England.

2)
Ich gehe daher davon aus, dass die wahre Rasse, nach übereinstimmenden Meinungen, diejenige mit fahler, fawnfarbener oder aschefarbener Grundfarbe mit schwarzen Abzeichen (Points) ist. Andere Farben sollten in der Klasse Andere Varietäten ausgestellt werden. 
Der Kopf sollte von den Ohren bis zu den Augen lang und nicht allzu breit sein, danach sollte er ziemlich spitz zur Schnauze zulaufen, der Oberkopf ist flach und fliehend, die Augen sind etwas schräg zur Nase hin gesetzt, die Augen haben eine perlenfarbige, jedoch glänzende blaue Farbe, die Ohren haben eine normale Größe und sind schwarz, mit sehr wenig oder keiner Behaarung im Inneren der Ohren, die Schnauze ist schwarz, und rund um die Augen sind sie schwarz.
Die Form sollte leicht, anmutig und delikat sein, der Körper lang, der Schwanz eher kurz und dünn, die Beine sind irgendwie kurz, schlank und die Füße oval, nicht so rund wie bei den üblichen englischen Katzen.
Der Körper sollte eine helle, einheitliche und gleichmäßige Farbe haben, nicht schattiert sein, und entweder fawnfarben, fahl oder aschefarben sein. Die Beine, Füße und der Schwanz sind schwarz. Ein leicht dunklerer Rücken ist erlaubt, wenn er eine helle Farbe besitzt, die Farbe ist weich, nicht schattiert.



Quellenangabe:

Text. Eurocatfancy © 2005-2012

Fotos Copyright : Kerstin Kral, Cattery vom Zirbenkogel









                                

   

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